Block Deves Salzbergen im Sommer 1972

Auf der Emslandstrecke zwischen Ruhr und Nordsee

In den 70er Jahren ist mein Vater häufig ins nördliche Münsterland und darüber hinaus ins Emsland gefahren. Begonnen hat er damit bereits in den Sechzigern, aber nachdem das Ende der Dampflok in den 70ern immer näher und der Anachronismus der Dampflok neben vollelektrisierten Gleisen unübersehbar war, zog es ihn noch häufiger dorthin. Welchen Eisenbahner dieser Tage, für den es erreichbar war, nicht?

Denn eines war klar: Die Dampflok wurde zunehmend unbeliebter, vor allem bei den im Wortsinn entscheidenden Personen. Auf vielen Strecken fuhr bereits seit Jahren keine Dampflok mehr im Planverkehr – wenn überhaupt, dann nur als Sonderleistung. Die Diesellok hatte bereits die nicht elektrifizierten Strecken für sich beansprucht, und auf den Magistralen fuhren längst die E-Loks – mit der Einführung des Inter City 1972 zumindest theoretisch sogar deutlich schneller als die Dampflok.

Der Block Deves, der ca. 2km südlich des Bahnhofs Salzbergen liegt, war schon damals bereits ein beliebter Ort für Trainspotter. Damals wie heute waren es vor allem die zahlreichen auf der Strecke verkehrenden Güterzüge, die das Interesse auf den Ort und die Strecke im Besonderen richteten, denn Salzbergen liegt günstig zwischen dem Ruhrgebiet und dem deutschen Nordseehafen Emden, wohin die Strecke hinter dem Bahnhof Salzbergen abknickt.

Außerdem geht eine weitere Route ab Salzbergen weiter in den Westen Richtung Niederlande. Auch auf der Route können die Nordseehäfen angesteuert werden. Die Folge war, dass über die Emslandstrecke eine Menge Güterverkehr abgewickelt wurde und bis heute wird. Erfreulich für den Bahnenthusiatsten war, dass die Züge für genau diese Strecke auch bis zuletzt mit Dampfloks bespannt wurden. Bis zum Dampflokverbot bot die Emslandstrecke somit ein Eldorado.

Leider hat der Film den mein Vater für die Aufnahmen verwendet hat zu viel Korn, als dass eine sichere Identifizierung der Loks möglich wäre. Sicher ist nur, dass es sich um BR 44er handelt, die er an jenem Sommertag abgelichtet hat. Hier sogar in Doppeltraktion, wenngleich die Vorspannlok noch weniger den Eindruck erweckt sonderlich gerne arbeiten zu wollen.

Natürlich hat er die 2 Stunden Autofahrt im damals treuen aber doch etwas spartanischen Renault R4 nicht nur gemacht, um ein paar mal im Feld Dampfloks abzulichten. Es gibt noch eine Menge mehr, wovon in weiteren Artikeln noch einiges gezeigt werden wird.

 

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Kartenansicht

Die Kartenansicht enthält alle Bilder, zu denen Standorte bekannt oder rekonstruierbar sind. Da es sich um historische Aufnahmen handelt, sind dies natürlich Näherungswerte und nicht auf den Meter genau.

Ein Kommentar

  • Sehr schöne Aufnahmen und vielen Dank, dass man diesen Einblick in der damaligen Zeit sich anschauen kann…
    Wenn evtl. was von Hückeswagen dabei ist, würde ich mich freuen davon zu erfahren…

    Vielen Dank

    Mit freundlichen Grüßen


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