Karsamstagfahrt der FEK mit 50 2428 durch den Westerwald

Freundeskreis Eisenbahn Köln e.V. (FEK) lud zur Karsamstagsfahrt

Es war die Sonderfahrt Karsamstag, die meinen Vater in den Westerwald lockte. Mit dem Renault R4 war die Strecke auch damals gut zu meistern. Dennoch habe ich das Gefühl, dass der Bereich rund um den Westerwald und der Eifel etwas zu kurz kommt im Archiv. Umso schöner, dass er sich für 50 2428 auf den Weg machte.

Das Ziel war wie gesagt die Sonderfahrt rund um die mehr als ordentlich herausgeputzte 50 2428 bzw. 052 428-0 des BW Gremberg. Der Sonderzug sollte von Köln kommend durch den Westerwald weiter Richtung Gerolstein dampfen. Veranstaltet wurde diese Fahrt vom Freundeskreis Eisenbahn Köln. Speziell die Karsamstagsfahrten haben sich zu einer Tradition entwickelt, sodass auch hier im Laufe der Zeit einige der Fahrten dokumentiert werden.

Wie das Eingangsbild verrät, wurde das erste Bild der Lok an km 62.8 noch vor Au (Sieg) geschossen. Die 052 428-0 kommt Tender voran Richtung Au. Die Lok zeigte sich bei der Fahrt bis aufs Detail herausgeputzt. Silberfarbene Kesselringe, einen Ring um den Schornstein, ein sehr sauberes, frisch lackiertes Fahrwerk und sogar noch gänzlich unberührt anmutende Pufferteller, die so grell im Licht glänzten, dass man Probleme hatte sie anständig aufs Dia zu bekommen, waren alles andere als gewöhnlich für diese Zeit. Gerade im Ruhrgebiet hat man das Gefühl, die dort noch abgestellten Dampfrösser rosten im Einsatz aktiv ihrer Ausmusterung entgegen. Schon deshalb wird die Sonderfahrt wohl angenehme Erinnerungen erzeugt haben.

Am Bahnhof Au (Sieg) hat der Zug dann Kopf gemacht. Er fuhr von Köln kommend westlich in den Bahnhof ein und sollte ihn auch wieder westlich, dann aber gen Altenkirchen verlassen. Jetzt natürlich nicht mehr Tender voran. Nach Altenkirchen hat sich auch mein Vater längst begeben, nachdem er die Einfahrt vor Au festgehalten hat.

In Altenkirchen selbst gab es auch am Karsamstag ordentlich Beifang zu dokumentieren. Wir treffen 052 404-1, die sich gerade Lz gemächlich durch die Weichenstraße begibt.

Die Schlagbäume an der Koblenzerstraße sind oben. 052 404-1 begibt sich wieder zurück durch die Weichenstraße zu den Gütergleisen.

Ein Bild war es meinem Vater zudem wert, wie 50 2404 vor dem dort abgestellten Zug mit Schüttgutwaggons, welche mutmaßlich mit Schotter beladen waren, auf Ausfahrt wartet.

Nun gibt es eine Spannung, wie ich sie selbst so viele Male miterlebt habe und weswegen ich hinterher so viele Male selbst fluchen musste! Schafft man es überhaupt den Sonderzug abzulichten, oder fährt einem der Regelverkehr in die Parade oder verdeckt zumindest Teile des eigentlich angestrebten Motivs? Wie sich zeigen sollte, hatte man Glück. 50 2404 verlässt den Bahnhof unmittelbar:

Man sollte bedenken: 1974, zur Zeit als diese Bilder entstanden, war das BW Remscheid-Lennep an der Heimstrecke schon etliche Jahre Geschichte (und existierte in H0 lediglich noch im heimischen Keller). Den normalen Zugverkehr hat längst die V100 mit ihren Silberlingen übernommen. Es war also bereits durchaus eine gelungene Abwechslung, auf eine Dampflok zu treffen bzw. musste mein Vater zu dem Zeitpunkt dafür bereits einige km zurück legen. Vielleicht auch deshalb war die Ausfahrt meinem Vater ein weiteres Bild wert.

Ich finde, es ist das schönste Foto der ganzen Serie – auch wenn die Lok optisch schon bessere Tage erlebt haben dürfte.

Damit kommen wir zurück zum eigentlichen Grund, warum wir hier in Altenberg stehen: 50 2428! Sie muss dann wenig später in den Bahnhof Altenkirchen eingefahren sein. Das folgende Bild hat den Moment festgehalten. Hier sieht man nun auch den exzellenten optischen Zustand der Lok aus dem BW Gremberg.

Von der Einfahrt gibt es noch einen Nachschuss. Dieser hat sicherlich einiges Optimierungspotential. Das Bahnhofsgebäude in Gänze wäre schön gewesen und auf das Geröll im unteren Teil hätte man dafür auch gut verzichten können. Sei es drum, man erhält immerhin noch einmal einen Eindruck vom Bahnhofsareal vom Güterbereich aus gesehen. Im Hintergrund stehen Rote Brummer am Gleis und noch weiter hinten einige Güterwaggons (Bauzug?). Man muss es eigentlich nicht erwähnen, dass von dem einstigen Treiben heute nicht mehr viel geblieben ist am Bahnhof.

Mit dem Nachschuss verlassen wir Altenkirchen wieder und begeben uns südlich an die Strecke. Am nördlichsten Zipfel von Schöneberg entstanden die folgenden zwei Aufnahmen.

In Neitersen gelang ebenfalls noch ein Nachschuss.

Damit endet diese kleine Reise auch schon. Zwar gibt es noch einige weitere Aufnahmen, allerdings sind diese nur noch als kaputt zu bezeichnen. Ich fand diese Dias zusammen mit noch einigen anderen ungeschützt im Glasrahmen in einer Schublade im Holzschrank. Es hat ihnen nicht gut getan, denn neben Farbverfärbungen hat vor allem der Schimmel dort Einzug gehalten. Was an Bildern aber gerettet werden konnte, empfinde ich als durchaus vorzeigbar!

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Die Kartenansicht enthält alle Bilder, zu denen Standorte bekannt oder rekonstruierbar sind. Da es sich um historische Aufnahmen handelt, sind dies natürlich Näherungswerte und nicht auf den Meter genau.

5 Kommentare

  • Hallo,

    Zitat: “ Ein Bild war es meinem Vater zudem wert, wie 50 2404 vor dem dort abgestellten Erzzug auf Ausfahrt wartet.“
    Aus dem Westerwald wurde um diese Zeit in der Hauptsache Schotter abgefahren.
    Erz, insbesondere Eisenerz wurde in 4achsigen Drehgestellselbstentladewagen transportiert.

    mfg

    Norbert

  • Hallo, sehr schöne Bilder, leider nicht mehr zu wiederholen!
    In den kommenden Wochen wird man aber die moderne Traktion mit Tonerde-Zügen beobachten können.
    Ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen: Der Ort Neiterschen heißt „Neitersen“.

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Böttger
    Erlebnisbahnhof Westerwald

  • Heiner Schubert schrieb
    | » Antworten

    Hallo,

    die Fahrt hat mir damals, obwohl ich gar nicht dabei war, zwei Nächte mit wenig Schlaf beschert. Im Bw Gremberg hatte ich mir nämlich in der Woche davor eine Einladung zum Kohleschaufeln eingehandelt, hätte also die gesamte Tour auf dem Führerstand verbringen und gewiss auch Super 8 Aufnahmen machen können. Doch andererseits fuhren meine Eltern über Ostern mit dem Zug nach Juist. Kein Schlaf weil: Vorletzte Chance auf regulären Schnellzugdampf mit 012 oder einmaliges Erlebnis in Westerwald und Eifel? Die Entscheidung fiel dann zugunsten der 012, denn die 052 428 konnte ich ja noch jederzeit mit dem Fahrrad besuchen. Dachte ich, aber die kam bals nach Mayen. Deshalb bin ich auch froh, nun weinigstens Fotos von dieser Tour zu sehen.

    • Hallo Herr Schubert,

      dann freue ich mich, wenn auch erst ein paar Jahrzehnte später, für etwas Versöhnung gesorgt haben zu können. 😉

      Beste Grüße
      Armin Gerhardts


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