Deshalb war es hier auch 1976 ein Highlight, eine Dampflok auf der Nebenstrecke zu sehen. Entsprechend groß war dementsprechend auch die Resonanz, als unter dem Motto Mit Dampf ins Siegerland die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. einen Zug, bespannt mit der Güterzug-Dampflok 41 308 vom BW Rheine, am 11. April 1976 von Dortmund aus durch das Siegerland und über Köln und Wuppertal schließlich wieder zurück nach Dortmund eine interessante Rundfahrt anbot. Schaut man sich heute im Internet zu dieser Sonderfahrt um, bekommt man das Gefühl, dass alle Eisenbahnenthusiasten dieser Zeit auf den Beinen waren, um diesen Zug zu sehen. Als Wagenmaterial kamen 5 Büm und ein Gesellschaftswagen in der Reihung 2 Büm – WG – 2 Büm zum Einsatz.
Die hier gezeigten Aufnahmen stammen alle aus Wuppertal Elberfeld bzw. Wuppertal Hbf. Sollte es noch weitere Bilder dieser Sonderfahrt geben, wird der Artikel entsprechend erweitert. Es war allerdings auch nicht ungewöhnlich, dass mein Vater in Folge von Zeitmangel (immerhin war er zu diesem Zeitpunkt schon dreifacher Vater und das vierte Kind kündigte sich bereits an) nur mal kurz „runter nach Elberfeld“ fuhr, um wenigstens ein wenig Dampf zu schnuppern. Möglich ist allerdings auch, dass er selbst mitgefahren ist. Die weitere Auswertung des Archivs wird es zeigen.
Der 11.04.1976 zeigte sich von seiner schönsten Seite. Während des ganzen Tages schien die Sonne vor strahlend blauem Himmel. In den Nachmittagsstunden, als der Sonderzug Wuppertal erreicht, steht die Sonne bereits recht tief und sorgt gleichermaßen für schwierige wie stimmungsvolle Lichtverhältnisse am Bahnhof. Dem Eingangsbild geht folgendes Bild als Beifang voraus:
Die Sonne frisst alles auf und so ganz ohne technische Schwächen ist die Fotografie auch nicht, ohne Schäden der Lagerung leider ebenso wenig. Dennoch ist eine E03 – zumal im tiefen Gegenlicht – immer ein Motiv wert. Die folgenden Aufnahmen zeigen 41 308 vor ihrem Personen-Sonderzug im Bahnhof Elberfeld. Auf dem ersten Bild sieht man, oder kann zumindest erahnen, dass das Lokschild die Nummer 042 308-7 ausgibt, während das Schild auf der Rauchkammer 41 308 als Loknummer ausgibt. Natürlich handelt es sich um die selbe Maschine, die Lokschilder am Führerhaus waren lediglich die nach EDV-Nummernplan der DB. Hierbei ist zu beachten, dass die auf Ölhauptfeuerung umgebauten BR 41 Maschinen 1968 als Gattungsnummer 042 erhalten haben. Die anderen behielten ihre 41.
Auch wenn es so aussieht als flüchteten die Mitreisenden: Ihr Ziel galt doch viel mehr einen Blick zur Lok zu erhaschen und ihr bei der Ausfahrt zu lauschen. Ein rußbehaftetes Gesicht ist ihnen dabei auch bei einer Lok mit Ölfeuerung, die man hier am Öltender deutlich sehen kann, sicher.
Waggon 1 macht klar, dass die Ausfahrt kurz bevor gestanden haben muss. Ohnehin hatte der Zug in Wuppertal-Elberfeld nur 5 Minuten Aufenthalt. Die Mitreisenden haben die Fenster der Waggons weit geöffnet und warten auf die Ausfahrt. Mein Vater nutzte die verbliebenen Sekunden, um sich noch ein paar Meter zu entfernen. Dabei ist folgende Aufnahme entstanden, welche die Szenerie vor der Ausfahrt noch einmal im Gesamten zusammenfasst.
Im Folgenden nun noch zwei Bilder, die die Ausfahrt zeigen. Damit endet der Kurzbesuch in Elberfeld ebenso, wie der kurze Aufenthalt des Sonderzugs.
Die letzte Aufnahme ist noch einmal ein Nachschuss auf den Zug bzw. 41 308. Eigentlich ist die Aufnahme unscheinbar und ziemlich abgesoffen, die merkwürdige Dampfentwicklung rechts neben dem Schornstein der Lok macht sie aber interessant. Macht die Luftpumpe nicht was sie soll oder befindet sich eine weitere Dampflok in Parallelausfahrt auf Gleis 3? Nein, es ist wohl nur die Dampfpfeife. Eine Ausfahrt wie es sich gehört!
Mit Dampf ins Siegerland
Planmäßige Abfahrt des Sonderzugs in Dortmund Hbf war um 8.35 Uhr. Über Witten und Hohenlimburg ging es nach Einsal, wo es genau eine Stunde später um 9.35 Uhr den ersten Fotohalt gab. Es sollten im Anschluss noch einige weitere folgen: Altena, Welschen-Ennest, Littfeld. Um 11.55 Uhr war man nach Plan in Siegen, wo es einen zweistündigen Aufenthalt gab. Zu bestaunen gab es dort im BW Siegen die zur in Fachkreisen Berühmtheit erlangten „Moll’schen P3“, der 89 7159.
Weiter ging die Fahrt ab Siegen mit Fotohalten in Au (Sieg) und Marten (Sieg). In Troisdorf war ein gut zwanzig-minütiger Halt geplant, um Wasser zu fassen. Über Köln-Kalk und Köln-Mülheim ging es schließlich nach Wuppertal-Elberfeld, wo die Aufnahmen dieses Beitrags entstanden. Geplanter Aufenthalt war von 16.52 Uhr – 16.57 Uhr. Es konnte wie bereits in Köln und später in Hagen und Witten nur noch ausgestiegen werden. Planmäßige Rückankunft in Dortmund um 18.10 Uhr.
Ich habe alles gegeben, jetzt bist Du am Zug!
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